............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SEITE 26 SONNTAG, 22. APRIL 2018 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. Regionales Immer mehr Geld macht nicht glücklich INTERVIEW Harald Vogelsang, Chef der Hamburger Sparkasse (Haspa), über Finanzkrisen, Heimatgefühle, Belohnungen und Hamburg Herr Vogelsang, lassen Sie uns über Geld sprechen. Im vergangenen Jahr hat Ihr Haus trotz Niedrigzinsphase rund 80 Millionen Euro Gewinn gemacht. Wie haben Sie das geschafft? Harald Vogelsang: Wir haben jeden Euro umgedreht und gleichzeitig in die Zukunft investiert. 80 Millionen Euro sind historisch betrachtet kein Rekordgewinn, aber ein ordentliches Ergebnis unter den derzeitigen Umständen. Muss die Hamburger Sparkasse auch zocken, damit die Rendite auskömmlich ist? Das tun wir gerade nicht. Natürlich müssen auch wir vertretbare Risiken eingehen, um Geld zu verdienen. Aber wir versuchen, sie beherrschbar zu machen, indem wir uns absichern. Das kostet Geld. Dass wir während der gesamten Finanzmarktkrise kein Geld verloren und sogar wenn auch bescheidene Gewinne gemacht haben, macht uns ein bisschen stolz und vor allem glücklich. Das klappt nur, wenn man Risiken vermeidet, die gefährlich werden können. Wann sind Sie in Ihren über zehn Jahren als HaspaChef mal nervös geworden? Nervös geworden bin ich, als nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers die Höhepunkte der Finanzmarktkrise heraufzogen. Angespannt war ich auch 2011 bei unserer letzten großen IT-Umstellung. In den Tagen nach der Migration lief der Zahlungsverkehr noch nicht reibungslos. Bei der Größe der Haspa sind das Buchungen im Wert von etlichen Millionen Euro. Aber am Ende ist alles gut gegangen. Warum haben die Menschen den Eindruck, dass die Bankenkrise von den Bürgern selbst mit ihren Finanzverlusten und mit ihren Steuergeldern bezahlt wurde. Warum ist das Image von Banken und Sparkassen so schlecht? Auf Sparkassen und auch Volksbanken trifft das nicht zu. Die meisten Menschen betrachten das differenzierter. Und es ist ja auch so, dass die Finanzmarktkrise nicht von den Banken ausgelöst wurde, sondern durch die Immobilienblase in den USA und dadurch, dass die Investmentbanken und Hedgefonds aus New York und London Verbriefungen auf diese Immobilien in den Markt gebracht haben. Die Regulierungen, die eingeführt wurden, damit sich so etwas nicht wiederholen kann, erreichen die Verursacher der Krise aber gar nicht, weil sie die Regeln zu umgehen wissen. Reguliert werden stattdessen jetzt auch die Sparkassen und Volksbanken, also diejenigen, die unter der Finanzkrise mit gelitten haben. Die Haspa fördert viele gesellschaftliche und kulturelle Projekte sowie den Sport. Welches Projekt liegt Ihnen persönlich am Herzen? Ganz besonders Bildung. Gut gebildete Menschen sind der einzig nachwachsende Rohstoff, den wir in Deutschland haben. Deutschland ist das Land der Dichter und Denker. Und Deutschland ist in der Bildungslandschaft nicht so schlecht, wie es manchmal geredet wird, aber es ist auch noch Luft nach oben. Bei der Haspa kann man sich jetzt auch Wein und Lebensmittel in Schließfächer bei ausgewählten Haspa-Filialen liefern lassen. Reicht es heute nicht mehr, einfach nur eine gute Sparkasse zu sein? Das sind die Schließfächer für unseren neuen Nachbarschaftsservice kiekmo. Die Idee war ursprünglich gar nicht, dort frische Lebensmittel oder Wein zu deponieren. Aber als die Firmen auf uns zukamen, haben wir gesagt: warum nicht. Eigentlich war die Idee, Gegenstände wie Schlüssel oder eine geliehene Bohrmaschine zu hinterlegen, die sich dann jemand mit einem per SMS gesendeten Code aus dem Schließfach holen kann. Im Fernsehen läuft eine Doku-Soap Undercover Boss. Wär das auch was für Sie, mal in den Haspa-Filia- Geld macht glücklich ist . . . Unsinn. Am stärksten ärgere ich mich über . . . unnötige Nachlässigkeiten. Ein Sparschwein sollte man . . . pflegen und ständig füttern. Ich kann am besten abschalten . . . auf meinem Segelboot mit Blick auf die Elbe oder Ostsee. Meine Stärke ist . . . zuhören können. sie tun, ehrlich meinen, mit denen man geradeaus denken und reden kann und die nicht zu viel schnacken. Was hat Sie am Beruf des Landwirts gereizt? Mich hat gereizt, enger mit der Natur verbunden zu sein. Zu sehen, wo unsere Nahrungsmittel herkommen und an der frischen Luft zu sein. Ich bin in Reinbek direkt neben einem 300 Jahre alten Hof aufgewachsen, der Sohn war mein Freund. Das war großartig. Was zeichnet Hamburg für Sie aus? Hamburg ist für mich die schönste Stadt der Welt, im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vancouver. Und Hamburg zeichnet aus, dass es immer wieder Wege findet, weltoffen zu sein. Aber die HSH-Banker etwa oder andere deutsche Investmentbanker sind doch keine weißen Lämmer? Natürlich sind an vielen Stellen Fehler gemacht worden, sonst wäre es nicht soweit gekommen. ..................................................................................................... PERSÖNLICH: Meine Schwäche ist . . . Ungeduld. Ja, das ist kein Schnack. Es schien mir aber wirtschaftlich zu riskant ohne einen eigenen, ererbten Hof. Ich bin zufrieden, wenn . . . meine Familie glücklich ist. Ich halte mich fit . . . zu wenig. Haspa-Chef Harald Vogelsang ist Musik-Fan: Beim Konzert der Rolling Stones bin ich nicht völlig ausgeflippt, aber ein bisschen. HASPA len Mäuschen zu spielen? Nein, das ist nicht meine Art. Ich komme lieber mit offenem Gesicht. Ich besuche unsere Filialen immer wieder mal unangemeldet, aber nicht, um jemanden zu erwischen, sondern weil ich das echte Leben kennenlernen möchte. Wenn dann keiner Zeit für mich hat, fahre ich zufrieden weiter in dem Wissen, dass wir gerade gute Geschäfte machen. Dazu passt der Undercover Boss nicht. In vielen Branchen denkt man über Verschlankung durch Fusion nach. Müssen die Sparkassen in Schleswig-Holstein um ihre Eigenständigkeit fürchten? Das glaube ich nicht. Das hört sich nicht sehr entschieden an... Man soll ja niemals nie sagen, und ich bin auch kein Hellseher. Aber die Kollegen in Schleswig-Holstein sind überwiegend gut aufgestellt. Ich kann aber nicht ausschließen, dass der eine oder andere in Schleswig-Holstein überlegt, mit seiner Nachbarschaftssparkasse zu fusionieren. Solche Ideen hat es immer gegeben. Ist Ihnen Geld eigentlich wichtig? Eigentlich nicht. Geld ist ein Mittel zum Zweck, um sich Wünsche und Träume zu erfüllen. Und Geld schadet nicht, um ruhig schlafen zu können. Aber Geld kann auch furchtbar unglücklich machen. Es gibt viele Menschen, die so reich sind, wie andere gerne wären, aber unendlich viele Sorgen haben. Immer mehr Geld haben zu wollen, macht keinesfalls glücklich. Wann haben Sie das erste Mal mit Geld zu tun gehabt und Gewinn gemacht? Ich kann mich erinnern, dass ich mir als Junge die Nase am Schaufenster eines Spielwarengeschäfts platt gedrückt habe, weil ich mir von meinem gesparten Taschengeld meine erste kleine Lokomotive kaufen wollte. Ich brauchte dafür 15 D-Mark, ich hatte aber nur 13 zusammengespart. Meine Großmutter hat mir dann die fehlenden zwei Mark geschenkt, weil ich schon so tapfer zusammengespart hatte. Das war ein Schlüsselerlebnis. Ich habe es mit meinen Kindern genauso so gehalten: Wer selbst tüchtig gespart hat, muss dafür belohnt werden. Sind Sie ein guter Sparer? Ich glaube schon. Meine Großmutter hat mir zur Geburt ein Sparbuch, übrigens von der Haspa (lacht), in die Wiege gelegt, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich spare heute noch, vor allem für meine Töchter, allerdings als monatliches Aktiensparen. Stimmt es, dass Sie gern Landwirt geworden wären? Sie gelten als nüchtern, diskret, hanseatisch. Wann fahren Sie mal aus der Haut oder zeigen ihre unbekannte Seite? (lacht) Zum Beispiel beim Konzert der Rolling Stones im Stadtpark. Da flippe ich auch nicht vollkommen aus, aber ein bisschen. Und ich kann mich mit Freunden zusammen über gemeinsam Erlebtes freuen. Was möchten Sie der Generation Ihrer Töchter mit auf den Weg geben? Dass sie immer positiv denken und dazu beitragen sollten, die Welt besser zu machen, auch wenn wir nicht alles beeinflussen können. Und dass das Glück mit den Tüchtigen ist. Das hat mir mein im vergangenen Jahr verstorbener Vater mit auf den Weg gegeben. Wichtig ist auch, in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht aufzugeben, sondern zuversichtlich zu bleiben, denn meist findet sich doch ein Weg. Was bedeutet für Sie der Begriff Heimat? Heimat ist für mich Nachhause-Kommen. Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt, wo man Freunde und eine Umgebung hat, die man liebt. Wo befindet sich diese Heimat für Sie persönlich? Auf jeden Fall in Norddeutschland und in der Nähe von Wasser. Und umgeben von Menschen, die das, was Wo muss Hamburg dringend besser werden? Hamburg muss in dem Willen, mit anderen Metropolen wie Kopenhagen mithalten zu wollen, besser werden. Die Diskussion, ob die Stadt wachsen soll oder nicht, finde ich skurril, weil eine Stadt, die klein bleiben will, auch klein bleiben wird. Hamburg muss besser werden im Fördern von innovativen Ideen und muss die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft viel stärker vorantreiben. Und Hamburg kann deutlich zulegen, wenn es darum geht, Anreize für junge Menschen zu schaffen, nach Hamburg zu kommen und hier zu leben. Und mir ist wichtig, dass Hamburg nicht anfängt, die Wirtschaft als böse zu brandmarken. Dass Hamburg aber auch vieles richtig macht, wird gern vergessen, weil es modern ist, Hamburg zu attestieren, dass es nichts kann, um etwas gegen die hanseatische Selbstgefälligkeit zu tun. Das Einzige, was wir Hamburger nicht so gut können, ist Fußballspielen zumindest in der ersten Bundesliga. Können Sie sich die Freie und Hansestadt ohne den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz vorstellen? Ja, natürlich kann ich mir das vorstellen. Er ist ja auch nicht unsterblich. Und wir haben auch schon viele gute Bürgermeister gehabt. Trotzdem empfinde ich es als großen Verlust, wenn Olaf Scholz geht. Interview: Barbara Glosemeyer ................................................ INFO: ZUR PERSON Dr. Harald Vogelsang, geboren am 23. Januar 1959 in Hamburg, kam nach einer Banklehre und Jurastudium an der Universität Hamburg 1991 zur Hamburger Sparkasse. 1999 übernahm er die Leitung der Vertriebsregion Süd. Im Mai 2000 wurde Harald Vogelsang als Privatkundenvorstand der Hamburger Sparkasse berufen. Seit dem 1. Februar 2007 ist er Sprecher der Vorstände der Haspa Finanzholding und der Hamburger Sparkasse AG. Vogelsang ist verheiratet, hat drei Töchter im Alter zwischen 19 und 29 Jahren und lebt in den Elbvororten. Er ist begeisterter Segler und joggt gern mit seinen Hunden an der Elbe. Besuchen Sie unsere Ausstellung Stein und Holz im Garten Neueröffnung unserer Naturstein-Ausstellung luechau.de ......................................................................................................................................................................................... ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SEITE 2 SONN ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SONNTAG, 22. ............................................................................................................................................................................................. SEITE 4 SONNTAG, 22. APRIL 2018 ........................................................................... ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SONNTAG, 22. ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SEITE 6 SONN ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SONNTAG, 22. S TE N FR E I O K D N A S R E V AB 29 € B E S TE LLE N H E U T E F Ü R S I E : L I E B L I N G S W E LT H Ö F AT S Grillfest H Ö F AT S KOHLEGRILL CONE e S h o p - N r. 410 0 13 0 6 SCHÜR ZE AUS 70% BAUMWOLLE 3 0 % P O LY E S T E R 5 9 9, 0 0 € e S h o p - N r. 410 0 13 17 3 4,9 5 € stufe ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. 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Und ich habe die Fenster offen, Neu zieh in di ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. SEITE 28 SON