Heydorn
135
Jahre
D r u c k e r e i & Ve r l a g
1881-2016
Ein Medienhaus mit Tradition und Zukunft
JUBILÄUM 135 Jahre C.D.C. Heydorns Druckerei und Verlag / Heute wie damals ist Papier das stärkste Medium für lokale Informationen
I
m August 1881 gründete
Carl Dietrich Conrad
(C.D.C.) Heydorn ein Papier-
und Schreibwarengeschäft im
Großen Sand 11 und legte da-
mit den Grundstein für C.D.C.
Heydorns Druckerei und Ver-
lag sowie das Pressehaus Ue-
tersen. In diesem Jahr feiert
das Unternehmen sein 135-
jähriges Bestehen.
Die 1880er Jahre mögen
ähnlich turbulent gewesen
sein, wie die ersten zwei Jahr-
zehnte nach dem Jahr 2000.
Mit der Gründung des Deut-
schen Reiches 1871 wurde ein
einheitlicherWirtschaftsraum
geschaffen, die Entwicklung
von Eisenbahn und Telegraf
ließen die Entfernungen
schrumpfen, das Bedürfnis
nach Informationen wuchs.
Die aufblühende Wirtschaft
hatte einen großen Bedarf an
Drucksachen zur Folge, Einla-
dungen zu Festen, Hochzeiten
und Geburtstagen wurden
schmuckvoll gedruckt, Verei-
ne und Verbände gaben regel-
mäßige Zeitschriften heraus.
Ein Wachstumsmarkt für die
Firma Heydorn, die bald in
größere Geschäftsräume im
Großen Sand 3 umzog.
Gründung der
Uetersener Nachrichten
Folgerichtig
gründete
C.D.C. Heydorn mit den Ue-
tersener Nachrichten im Jahr
1887 die zweite Tageszeitung
am Ort neben dem schon seit
1864 existierenden Ueterse-
ner Tageblatt. 1929 wurden
beide Zeitungen vereinigt.
Die Söhne Carl und Hermann
Heydorn kamen 1902 bzw.
1909 in den Betrieb und führ-
ten ihn durch die Turbulen-
zen des Weltkrieges und der
Wirtschaftskrise der 1920er
Jahre. Auch an die Pressege-
setze der Nationalsozialisten
passten sich die Uetersener
Nachrichten an und konnten
so bis zum 2. Mai 1945, dem
Einmarsch der britischen
Truppen in Uetersen, unge-
hindert erscheinen.
1951 traten Irma, die Toch-
ter von Hermann Heydorn
und ihr Ehemann Eberhardt
von Ziehlberg in die Firma
ein. Gemeinsam mit Carl
Heydorn führten sie den Be-
trieb erfolgreich fort, so u.a.
mit der Herausgabe und tech-
nischen Herstellung der in-
Carl Dietrich Conrad (C.D.C.)
Heydorn (1857 1937), Buch-
binder und Firmengründer.
Das Team von Heydorns Druckerei und Verlag (von rechts nach links): Die Geschäftsführer Lebrecht und Roland von Ziehlberg, Dieter
Behnert (Technischer Betriebsleiter), Marina Verdel (Verlagsmitarbeiterin) und Jürgen Brandt (langjähriger Technischer Betriebsleiter
und Kundenberater). Unterstützt werden sie von dem freien Grafiker Christof Schliemann (cs-design) und der Telefonbuch-Mediabe-
raterin Gaby Schönmeyer (nicht im Bild).
UH
ternational
anerkannten
Schifffahrtszeitschrift Schiff
und Hafen. Im Jahre 1967
trat Lebrecht von Ziehlberg -
mit einem Ingenieurschulstu-
dium und der Meisterprüfung
gut gerüstet in den Betrieb
ein und führte ihn ab 1968
nach erfolgter Erbauseinan-
dersetzung als Kommandit-
gesellschaft weiter. Unter-
stützung fand er in seiner
fachlich versierten Ehefrau
Erika von Ziehlberg.
Technische Revolution
in den 1970er Jahren
Der Schwerpunkt des Be-
triebs lag zu diesem Zeitpunkt
noch auf der Druckerei, insbe-
sondere beim Druck von
Baumschulkatalogen. Doch
das Verlagsgeschäft sollte in
den folgenden Jahrzehnten
stark wachsen. Die Auflage
und der Umfang der Ueterse-
ner Nachrichten stieg, ein
Wochenblatt wurde gegrün-
det, weitere hinzugekauft. Die
technische Revolution vom
Blei- zum Fotosatz und vom
Buch- zum Offsetdruck wur-
de vollzogen, Beteiligungen
am privaten Rundfunk und
Fernsehen und erste Schritte
im Bildschirmtext folgten.
Mit dem Neubau des Presse-
haus Uetersen im Jahr 1979
und der Erweiterung durch
das Ärztehaus 2014 wurden
wichtige Impulse für die Ue-
tersener Innenstadt gesetzt.
Ab den 1990er Jahren er-
schien die Zeitung zuneh-
mend farbig, Papier war der
wichtigste Träger der Infor-
mation. 1999 trat Roland von
Ziehlberg in die Geschäfts-
führung ein und setzte neue
Impulse durch regionale Ver-
lagsobjekte und neue Medien.
Das Internet gewann parallel
dazu langsam an Bedeutung,
blieb aber für viele Regional-
verlage wirtschaftlich unbe-
deutend. Erst die Einführung
tragbarer Endgeräte wie
Smartphones und Tablet-
Computer brachte in den ver-
gangenen 10 Jahren eine Viel-
zahl von neuen Publikations-
möglichkeiten mit sich.
Diesen Rahmenbedingun-
gen folgend hat der Heydorn
Verlag die Uetersener Nach-
richten und seine Wochen-
blätter Anfang des Jahres an
den A. Beig Verlag aus Pinne-
berg abgegeben und konzen-
triert sich auf die Konzeption,
Gestaltung und Herstellung
von Drucksachen, Broschü-
ren, Zeitschriften und Werbe-
mitteln.
Mit dem Örtlichen Tele-
fonbuch für Uetersen, Tor-
nesch und Umgebung und
den Info-Broschüren für Ue-
tersen, Tornesch, Marsch und
Freizeit hat Heydorn Klassi-
ker im Verlagsprogramm, die
es mittlerweile auch im Inter-
net, als App und auf Facebook
gibt. Mit einem schlagkräfti-
gen Team erfahrender Fach-
leute ist das Unternehmen gut
für die Zukunft gerüstet. Die
Entwicklung geht weiter,
elektronische Medien gewin-
nen an Bedeutung, aber Pa-
pier ist immer noch das
stärkste Medium für lokale In-
formationen. Heute wie vor
135 Jahren.
rvz
Vom Offset- zum Digitaldruck.
135 Jahre Telefonbuch: Ein
Klassiker nicht nur auf Papier
A
uch das Telefonbuch
wird in diesem Jahr 135
alt. 1881 erschien in Berlin
das erste Verzeichniss der
bei der Fernsprecheinrich-
tung Betheiligten. Es ent-
hielt die Adressen und Num-
mern von gerade einmal 185
Anschlüssen. Heute er-
scheint es in Berlin in zwei
Bänden mit je über 800 Sei-
ten. Auch der C.D.C. Hey-
dorn-Verlag ist Telefonbuch-
verlag und gibt jährlich Das
Örtliche Telefonbuch für Ue-
tersen, Tornesch und Umbe-
bung in einer Auflage von
über 23 000 Exemplaren her-
aus.
Das gedruckte Buch er-
scheint jeweils im Herbst mit
rund 30 Prozent Neuerungen
in den 14 000 Einträgen.
Mehr als die Hälfte aller Nut-
zer suchen Telefonnummern
immer noch ausschließlich
im gedruckten Buch! Da ist es
gut, dass es Haus bei Haus
verteilt wird.
Für Freunde des digitalen
Zugriffs stehen die Inhalte
von Das Örtliche auch als
App oder im Internet unter
www.dasoertliche.de bereit.
Lesen Sie mehr darüber auf
Seite 13.
rvz
Wir lieben Lebensmittel.
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